St. Gertrud von Brabant oder dort St. Gertrud von Nivelles (Belgien) heißt Wattenscheids Stadtheilige. Im Dritten Reich wurde sie aus dem Wappenschild der Stadt verbannt, aber noch immer wird sie das Wappen „haltend“ mit Hirtenstab und Mäusen dargestellt. In Nivelles gründete die Heilige Gertrud ein Kloster. Alljährlich findet dort eine Prozession mit ihr statt - nachweisbar seit mindestens 739 Jahre. Das Stift der St. Getrud errichtete eine Kathedrale mit zwei Chören. Ein imposantes Gebäude, das Jahrzehnte nach seiner Bombardierung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut worden ist.
Einige Pilger 2015Seit 59 Jahren nimmt eine Delegation aus Wattenscheider an der Prozession und dem anschließenden feierlichen Einzug in die Stadt teil. Das war nicht selbstverständlich so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, der auch viel Leid von deutscher Hand nach Belgien und Nivelles gebracht hatte. Dem Komitee St. Getrud ist es ein Anliegen, jedes Jahr eine Teilnahme von Wattenscheidern zu organisieren. Die Prozession ist auch ein Stadtfest. Die Pilgerfahrt nach Belgien dient auch als Zeichen der Völkerverständigung. Das gilt um so mehr, wenn die Fahrt am Tag der Deutschen Einheit erfolgt. Den belgischen Gastgebern war es ein Anliegen das Lieder der Deutschen zu spielen und mit den Teilnehmern zu singen.
Unter den 40 Teilnehmern aus Wattenscheid waren auch wieder Mitglieder der CDU in Wattenscheid. Sie zeigt das Bild, das vor der Büste der Heiligen Gertrud entstand.
