Oliver Wittke bei der Ratsfraktion: Deutschlandticket soll bleiben, Tarifreform muss kommen!

v. l. n. r.: Dr. Stefan Jox, verkehrspolitischer Sprecher der CDU Ratsfraktion, Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Karsten Herlitz, Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion Bochumv. l. n. r.: Dr. Stefan Jox, verkehrspolitischer Sprecher der CDU Ratsfraktion, Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Karsten Herlitz, Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion Bochum

„Der ÖPNV muss besser werden, vor allem zuverlässiger!“, fordert der frühere NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke, der jetzt Gast der Bochumer CDU-Ratsfraktion war. Gleichzeitig eine Selbstverpflichtung – denn Wittke ist seit Februar Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). „Keine Energiewende ohne Verkehrswende“, stellte er gleich zu Beginn im großen Ratssaal klar. Und betonte: „Dies wird nur gelingen, wenn wir es schaffen, mehr Menschen in öffentliche Verkehrsmittel zu bringen. Und wo soll das klappen, wenn nicht im Ballungsraum?“ Oliver Wittke erklärte mit Blick auf Bochum, dass ein Ausbau der Kapazitäten allein angesichts der Vielzahl von Pendlern alternativlos sei.

Als geeignetes Rezept zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs nannte der frühere OB von Gelsenkirchen das Deutschlandticket. Dies sei einfach, günstig und digital. Und es schreibt eine Erfolgsgeschichte: Allein im Bereich des VRR gebe es 1,3 Millionen Abonnenten. Wittke machte sich für die Fortführung des Deutschlandtickets stark; dabei dürfe der Preis aber „nicht ins Unermessliche steigen“. Viel hänge davon ab, dass mehr Unternehmen das Deutschlandticket als Jobticket einführen.

Mit Blick auf die Verlässlichkeit von Bus, Bahn & Co. meinte der VRR-Chef: „Wir brauchen vor allem mehr Personal. Das ist unsere offene Flanke.“ Der Arbeitsmarkt sei leergefegt – es gebe kaum Bus- und Straßenbahnfahrer auf Jobsuche. Dabei, so Wittke, biete der ÖPNV krisenfeste Arbeitsplätze. Ein ambitioniertes Ziel gab er aus, um die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs weiter zu steigern: Angesichts Hunderter unterschiedlicher Tarife im VRR-Gebiet werde die Streichung von 75 Prozent dieser Preisstufen anvisiert.